Freigeist-Fellowship für Dr. Hendrik Weimer verlängert

Quantentechnologie-Arbeitsgruppe des Physikers geht in die nächste Runde

Außergewöhnliche Forscherpersönlichkeiten, die neue Wege gehen und exzellente Forschung zwischen etablierten Bereichen betreiben: Das sind Schlüsselkriterien, um Freigeist-Fellow der VolkswagenStiftung zu werden. Dr. Hendrik Weimer aus der Fakultät für Mathematik und Physik forscht im Bereich der Quantensimulation und hat jetzt eine Verlängerung für seine seit 2014 laufende Fellowship-Förderung erhalten. Seine Arbeitsgruppe wird für weitere drei Jahre finanziell mit rund 400.000 Euro unterstützt.

Der 38-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig mit offenen Quantensystemen beschäftigt. Dabei forscht er sowohl an fundamentalen Fragestellungen als auch an quantentechnologischen Anwendungen. Das Projekt, das nun fortgesetzt wird, ist an der Schnittstelle zwischen Atomphysik, Festkörperphysik und Quanteninformationstheorie angesiedelt.

Ein allgemeiner Ansatz zur Erzeugung von Quantenzuständen mit nahezu beliebigen Eigenschaften verlangt nach einem weiteren Durchbruch im theoretischen Verständnis. Neben dieser Vertiefung der theoretischen Erkenntnisse steht in der zweiten Förderphase die Identifizierung praktischer Anwendungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.

Quantentechnologien finden ihre Anwendung unter anderem in der Informationstechnologie und Biologie in sicheren Kommunikations- oder hochpräzisen Messtechniken. Dabei wird Weimer vor allem topologisch geordnete Materie untersuchen. "Topologische Ordnung ist zum einen eine Herausforderung für unser Verständnis von Phasenübergängen, hat aber auch wichtige Anwendungen für Quantencomputer und Quantenmetrologie", erläutert der Physiker.

Dr. Hendrik Weimer studierte in Stuttgart und Durham. Nach seiner Promotion erhielt er ein Postdoc-Fellowship in Harvard und ist seit 2012 an der Leibniz Universität Hannover tätig. Er hat sich im Jahr 2018 habilitiert. Er ist Mitglied in den Forschungsverbünden SFB DQ-mat und EXC QuantumFrontiers.

Die Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung richten sich an Forscherpersönlichkeiten aus allen Disziplinen, die sich zwischen etablierten Forschungsfeldern bewegen. Mit einem modulartig aufgebauten flexiblen Förderangebot erhalten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nach der Promotion die Möglichkeit, eigene ungewöhnliche Ideen umzusetzen. Für die Bewilligung einer zweiten Förderphase muss die jeweilige Universität ein Konzept zur Verstetigung des Freigeist-Fellows vorlegen. Die Stiftung vergibt seit 2014 jährlich zehn bis 15 Freigeist-Fellowships. An der LUH forscht mit Dr. Stefanie Büchner eine weitere Nachwuchswissenschaftlerin mit einem Freigeist-Fellowship in der ersten Förderphase am Institut für Soziologie bzw. am Forschungszentrum L3S.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Hendrik Weimer, Institut für Theoretische Physik, per E-Mail unter hweimer@itp.uni-hannover.de gern zur Verfügung.